Historisches

Die Geschichte des SV 1906

Am 19. Juni 1906 beschlossen sechs Gmünder Bürger einen Schützenverein zu gründen, dem alle unbescholtenen Bürger beitreten konnten. Am 28.Juni 1906 fand dann im Gasthaus zum Pflug die Gründungsversammlung statt. Am 18. August 1906 gab sich der Verein seine ersten Statuten.

Der Verein überstand den 1. Weltkrieg sowie die nachfolgende Inflation und konnte in den sog. “goldenen” 20er Jahren auf dem Gelände des Stadtgartens sein erstes Schützenhaus bauen. Hier konnte man auf die Entfernung von 15 m auf 10 Bahnen mit dem Zimmerstutzen schießen.

Mit dem Zusammenbruch des 3. Reiches kam auch das Aus für die Schützenvereine. Allerdings wurde in den Jahren 1949/50 das Schießverbot gelockert und das Training mit dem Luftgewehr wieder aufgenommen. Schießsportlich gesehen, hatte das Luftgewehr vorher keine Bedeutung. Jetzt aber bot es die einzige Möglichkeit sportlich zu schießen. So fand das Luftgewehr Einzug als Sportdisziplin, wie wir sie heute noch ausüben.

Ermutigt durch die Lockerung des Schießverbots, schlossen sich nun im Jahr 1951 ehemalige Mitglieder des 1. Schützenverein 1906 und ehemalige Mitglieder des Schützenvereins Freundschaft zusammen, um einen neuen Schützenverein zu gründen. Meinungsverschiedenheiten führten jedoch wieder zur Trennung, bei der Vereinsvermögen und Fahne verloren gingen. Mit dem Ziel, die Tradition des 1. Schützenvereins Gmünd 1906 fortzuführen, gründeten im Jahr 1953 sieben Mitglieder den 1. Gmünder Schützenverein West, der ab 1956 wieder den Traditionsnamen 1. SV Gmünd 1906 führen durfte.

Eine erste Übungsstätte, eine Überdachung für 8 Luftgewehrstände auf dem Gelände im Bürgergarten, wurde schnell zu klein. In der Sternhalde wurde ein Gelände gefunden, auf dem auch das Schießen mit Kleinkaliber ermöglicht wurde.

Kurz vor Vollendung der Anlage, musste der Bau eingestellt werden und einem neuen Wohngebiet weichen. Nach langwierigen Verhandlungen konnte durch großzügiges Verständnis des damaligen OB Scheffold ein geeignetes Ersatzgelände im “Hölltal” gefunden werden.

Die neue Schießanlage wurde 1972 eingeweiht und eröffnete den Schützen ein breites Spektrum sportlicher Möglichkeiten. Neben den Luftdruck- und Zimmerstutzenbahnen, konnten 10 Pistolenstände auf 25 m, 8 Kleinkaliber- und Schwarzpulverstände auf 50 m und 3 Langwaffenstände für die Gewehrdisziplinen auf 100 m eingerichtet werden. Die Wurfscheibenanlage erwies sich als besonderer Magnet und machte den Schießstand auch für die Jäger interessant, die von Anfang an Partner des 1. Schützenvereins waren.

Ein Nachrücken der Wohnbebauung brachte auch die andernorts bekannten Probleme mit sich. Proteste und organisierte Empörung setzten Politiker und Behörden unter Druck, dem Schützenverein die Schießzeiten und Sportmöglichkeiten einzuschränken. Die Auseinandersetzungen, die bereits in den 70er Jahren begannen, konnten bis heute nicht ausgeräumt werden. Immer neue Analysen, Gutachten und Modelle verursachen enorme Kosten und blockieren die Kräfte und die Entwicklung des Vereins.

Änderungen im Umweltrecht veranlassten den Verein eine Sanierung der Anlage im Wurfscheibenbereich vorzunehmen. In diesem Zusammenhang war es sinnvoll, alle Anlagenbestandteile in Sachen Lärmschutz zu optimieren. Die immensen Kosten, vor allem der Reinigung und Entsorgung von Blei, machten eine stärkere Kooperation mit der Kreisjägervereinigung erforderlich. Um die Anlagensanierung zu schultern, wurde eine GbR für den Bau und den Betrieb der Schießanlage gegründet, die von Jägern und Schützen zu gleichen Teilen betrieben wird.

Ein erster Bauabschnitt konnte zum Juni 2009 mit der Wiedereröffnung der Kugelstände abgeschlossen werden. Die Trapanlage ist zur Realisierung im Jahr 2021 vorgesehen.

Es ist erfreulich, dass trotz aller Ärgernisse die sportliche Bilanz stimmt. So sind unsere Wurfscheibenschützen auf dem Bezirk und im Land immer auf den vorderen Plätzen dabei und stehen trotz eingeschränkter Trainingsbedingungen bei der Landesmeisterschaft oft auf der Siegertreppe. Das gleiche gilt für die BDS-Abteilung, die in mehreren Disziplinen erfolgreich bis zu den Deutschen Meisterschaften aktiv ist.

Oberschützenmeister seit der Neugründung 1953:

  • seit 2021 Joachim Zeitler
  • Markus Nubert
  • Dieter Langer
  • Klaus-Rüdiger Kietzmann
  • Ferdinand Lux
  • Werner Knab
  • Rudolf Burk
  • Edgar Fischer
  • Xaver Maier
  • Wilhelm Schweitzer jun.
  • Wilhelm Schweitzer sen.

 

Schützenlied des 1. SV Gmünd
(nach der Melodie „Mein Vater war ein Wandersmann“)
Im Schützenhaus von Schwäbisch Gmünd
da kehr`n wir gerne ein,
wo wir so gut geborgen sind
bei köstlich Bier und Wein.
Valerie, valera……..Mit Eifer geht´s zum Arbeitsdienst
am Samstag dort hinaus,
die Sonne stark vom Himmel grinst
das macht uns gar nichts aus.

Der Durst plagt unser Männerherz
bei diesem Tageswerk
und immer kippt man eine ´wärts
dann ist man neu gestärkt.

Doch leider geht die Sitzungszeit
bis spät in dunkle Nacht,
auf dass uns nun ein Lied erfreut,
das Tagwerk ist vollbracht.

Da sitzt auch manche Ehefrau
bei unsrer edlen Zunft,
die Augen werden müd und grau
vor lauter Tabaksdunst.

Die Wirtin schmort in ihrem Grill
die „Roten“ knusprig fein,
wer hat noch nicht, wer nochmals will
Mensch beiß doch kräftig rein.

Manch einer lügt die Balken krumm
er kann das ganz gewandt
und keiner ist dabei ganz stumm
man lügt hier Hand in Hand

Wie alles mal ein Ende hat
das sag ich euch geschwind,
denn nicht nur Gold- und Silberstadt
auch Schützen gibt’s in Gmünd.